Aufgewachsen bin ich im Münsterland. Bereits während meiner
Schulzeit engagierte ich mich gesellschaftspolitisch. Zu dieser Zeit
begann ich, mich für philosophische Fragen zu interessieren.
Nach einem erfolgreichen Abitur (1990) ging
ich zum Philosophiestudium nach Mainz.
Ein Denken in übergreifenden
Sachzusammenhängen und ein ausgeprägt historisch kulturelles
Verständnis und Hintergrundwissen erwarb ich mir durch das Studium der
Philosophie,
der Geschichte und
der Kunstgeschichte.
Ich beschäftigte mich immer tiefer mit den Fragen nach dem Verhältnis
von Individuum und Gesellschaft, nach dem Woher und Wohin des Menschen,
nach seinen Ausdrucksmöglichkeiten und Sinnverständnissen. Mit
dem Wesen des Menschen, seiner individuellen Existenz, seinem
Erkenntnis- wie Handlungsvermögen und dessen ethischen Dimensionen
habe ich mich auch in meiner
Magisterarbeit (1996) auseinandergesetzt.
Während meines darauffolgenden zweijährigen Aufenthaltes in Leipzig, untersuchte ich - ausgehend von ethischen Gesichtspunkten - kritisch die technisch-wissenschaftliche Beherrschung der Welt. Ist Naturwissenschaft ein verabsolutiertes, universales Welt- wie Menschenbild? Und wenn ja, was bedeutet dies für das heutige Selbstbild des Menschen? Diesen Fragen ging ich immer intensiver nach und nahm sie zum Ausgang meiner Doktorarbeit. Durch meine, neue Perspektiven entwickelnde, wissenschaftliche Forschungsarbeit auf diesem Gebiet, erwarb ich - nach meiner Rückkehr nach Mainz - den Doktorgrad an der Universität Frankfurt a. M. (2003).
Über mehrere Jahre
nahm ich im Rahmen der Hochschuldidaktik
in Mainz an einer Seminarreihe zur Gestalttherapeutischen
Beratung und Supervision
teil. Hier erlangte ich meine
praxisbezogene Beratungskompetenz. Meine Wahrnehmung
psychischer Prozesse und gruppendynamischer Phänomene
konnte ich durch die dort praktizierte intensive Gruppenarbeit
stark ausbauen. Hatte ich mir durch das Studium der Philosophie
die geistige Offenheit gegenüber ungewöhnlichen Ideen
und Lösungen eröffnet, Urteilsvermögen,
kritisches Denken und argumentative Fähigkeiten erworben,
so lernte ich über die Gestalttherapeutische Beratung die
fundamentale zwischenmenschliche Bedeutung einer
authentischen, dialogischen Begegnung kennen und schätzen.
Aus diesen unterschiedlichen Erfahrungsbereichen erwuchs mir das Anliegen, Philosophie zur praktischen Anwendung zu bringen und den Brückenschlag zwischen existentieller Alltagserfahrung und philosophischem Denken zu vollziehen. Doch bevor ich diese Intention durch eine Philosophische Praxis in die Tat umsetzte, folgte zunächst meiner Promotion eine Zeit, die ich ganz meiner jungen Familie widmete. In dieser Phase lernte ich über meine Kinder, selbstverständlich Gewordenes wieder mit neuen Augen zu sehen und auch den kleinsten Begebenheiten des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken. Ich entdeckte von Neuem das Staunen. Das Bedürfnis, zu philosophieren und dies an andere weiterzugeben, blieb mir dabei immer ein grundlegendes Anliegen und führt mich, bereichert durch die Erfahrung mit meinen Kindern, zur Philosophischen Praxis.
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nichts wieder, als was er selbst
in sie hineingesteckt hat.