Staunen, Fragen oder Zweifeln, und der eigenständige Versuch, Antworten zu finden, wer kennt dies nicht an seinen Kindern. Ihre unglaubliche Neugierde und Fragelust fordert uns Erwachsene immer wieder dazu auf, sich mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach möglichen Antworten zu begeben. Kinder besitzen eine reiche Phantasie und Einfallsreichtum, ein noch spielerisches Denken. Lassen sie sich faszinieren von ihrer geistigen Offenheit und Unvoreingenommenheit: Sei es nun in einem Seminar für Eltern, Großeltern oder andere Interessierte zum Thema „Philosophieren mit Kindern: Wie geht das? Erwachsene und Kinder im Gespräch über große Fragen“. Oder bieten sie ihrem Kind die Möglichkeit, selbst an kinderphilosophischen Gesprächsrunden teilzunehmen.
In kleinen Gruppen von Gleichaltrigen können die Kinder
gemeinsam an altersgemäßen, lebensweltorientierten Themen
philosophisch ihre Welt entdecken.
Entdecken, im wahrsten Sinn des Wortes, wird hierbei als ein
ganzheitlicher Prozess verstanden. Durch eine einleitende
Geschichte, ein Märchen, ein Bilderbuch oder eine Phantasiereise,
wird eingangs von mir das Nachdenken, Artikulieren
und Argumentieren spielerisch angeregt. Anschließend können die Gedanken
und Erkenntnisse aus
der Gesprächsrunde von den Kindern
gestalterisch ausgedrückt bzw. ausagiert werden. Malen, Basteln,
Rollenspiele oder kreatives Schreiben geben den Kindern
die Gelegenheit, das lebendig werden zu lassen und zu
veranschaulichen, was sie bewegt.
Mögliche Themen - auf die sie sicherlich auch immer wieder mit ihren
Kindern stoßen - können dabei beispielsweise sein:
Was ist wirklich wahr?
Warum kann man nicht alles haben?
Darf man lügen? Wozu ist Wut
gut? Was bedeutet Leben? Wer bin ich?
Meine Aufgabe liegt im aufmerksamen, unvoreingenommenen Zuhören
und im Stellen von Rückfragen an die Kinder, die das Thema vertiefen.
Ich möchte sie über philosophische Gesprächsimpulse vertraut
machen mit ihren argumentativen und reflexiven Fähigkeiten, mit
dem Abwägen und Begründen der eigenen Meinung. Die Themen können
von den Kindern jederzeit selbst eingebracht werden. Meine Rolle
besteht u.a. darin, diese Impulse strukturierend aufzugreifen, ohne den Kindern
eine inhaltliche Zielorientierung vorzugeben.
Durch den philosophischen Dialog werden nicht nur die logischen
und kreativen Fähigkeiten ihres Kindes gefördert, sondern auch
seine sozialen Kompetenzen. Durch ein bewusstes gegenseitiges
Zuhören, Ausredenlassen und Aufeinandereingehen, über die
Erfahrung, Konflikte und Kritik als mögliche Bereicherung
zu erleben, erlernen ihre Kinder eine positive Streitkultur
bzw. ein konstruktives Diskussionsklima.
Geistige Offenheit
und das Hinhören können auf den anderen und dessen Wertewelt,
fördert die Toleranz gegenüber Andersdenkenden und
Fremdartigem und schafft so die Möglichkeit, sich selbst
Alternativen eröffnen zu können. Dies hilft, sich in einer
kulturell vielfältigen und sozial komplexen Welt orientieren
zu können.
Das Abwägen und Begründen der eigenen Meinung im
kinderphilosophischen Gesprächskreis verbessert aber nicht
nur die Kommunikationsfähigkeit Ihres Kindes, sondern stärkt
auch seine Unabhängigkeit gegenüber Gruppenzwängen und
Manipulierbarkeit. So wird Ihren Kindern der kritische
Umgang mit allem, was ihnen begegnet, erleichtert und ihre
Urteilsfähigkeit geschult. Mit Kindern zu philosophieren - sei es nun
in einem Gespräch zu Hause oder in einem kinderphilosophischen
Seminar -, stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen Ihrer Kinder,
so dass sie den Mut finden, eigene Standpunkte wohlüberlegt
darzustellen und begründbar zu vertreten.
nichts wieder, als was er selbst
in sie hineingesteckt hat.